Donnerstag, 28.03.24  
 Login:         Passwort vergessen?
das-holzportal.com als Startseite setzen Als Favorit setzen - Netscape/Mozilla-Benutzer drücken bitte Alt-D das-holzportal.com empfehlen
 Kategorien
Sie sind hier: Newsanzeiger > Panorama
Werbung
Branchenbuch
Marktplatz
eCommerce
Anzeigenmarkt
Maschinenbörse
Geschäftliches
Stellenmarkt
Lehrstellenbörse
Terminkalender
Newsanzeiger
'dhp'-TV
Downloads
Service
Partner
Dialog
Forum
'dhp' empfehlen
Anmeldung
Kunde
Newsletter
'dhp'-Award
PR / Marketing
Werbung in 'dhp'
Kooperation
'dhp'-Leistungen
'dhp'-Intern
'dhp' allgemein
Pressespiegel
Kontakt
Hilfe
Impressum
AGBs
Navigation
Sitemap

 


 
Bericht über die 1st European Wood Conference (7. bis 9. Oktober 2002 in Hamburg)

Die Konferenz fand vom 7. bis 9. Oktober 2002 im Congress Centrum Hamburg statt.
Sie stand unter dem Motto: "Holzindustrie in Europa - Wir wachsen zusammen"

Im Anschluss am 10. Oktober fand ein Workshop zu den Fördermöglichkeiten im 6. EU-Rahmenprogramm statt (ERA-Wood).

Die Tagung knüpft an frühere, erfolgreiche Tagungen an, den Dreiländer-Holztagungen, die von den holzforschenden Organisationen Österreichs, der Schweiz und Deutschlands organisiert wurden. Hier wurde nun die Idee geboren, die kommende Dreiländer-Holztagung auf ganz Europa auszurichten.

Bei der ersten Tagung dieser Art lag der Schwerpunkt auf dem Norden Europas. Die Tagung in Hamburg sprach von der geographischen Lage besonders Benelux, Skandinavien, das Baltikum und Russland an, Staaten die durch eine leistungsfähige Holz- und Forstwirtschaft geprägt sind.

Europa wächst zusammen, die Währungsschranken fallen und die Holzindustrie ist - wie andere Industriezweige auch - zunehmend globalisiert. Hamburg - Deutschlands Tor zur Welt - symbolisiert ideal den zunehmenden Tausch von Waren und Dienstleistungen.
Die vergangene und künftige europäische Holztagungen sprechen die Spitzen der Industrie, Wissenschaft und Administration an und bringen sie zusammen. Ziel der Tagungen ist es, den europäischen Gedanken zu stärken und ein Forum für verstärkte künftige Zusammenarbeit zu schaffen. So können sich neue und tragfähige Netzwerke zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit von Holz und Holzprodukten bilden.

Die Konferenzsprache war Englisch mit einer Simultanübersetzung ins Deutsche.

Exkursion am 7.10.2002
An der Exkursion in das neue Holzzentrum nach Wismar nahmen 38 Besucher teil. Besichtigt wurden das Sägewerk Klausner Nordic Timber (www.knt.de), das Holzwerkstoffwerk Egger (www.egger.de) und das Ingenieurholzwerk Hüttemann (www.huettemann-holz.de). Den Teilnehmern aus 7 europäischen Nationen wurde der Stand der Technik modernster industrieller Produktion vorgeführt und erläutert.

Erster Konferenztag am 8. Oktober 2002
Schweighofer-Prize
Der erstmalig ausgeschriebene, hochdotierte Preis wurde vor Beginn der Konferenz in einem Pressefrühstück durch den Stifter vorgestellt. Die europaweite Auszeichnung soll für kreative und innovative Ideen vergeben werden, die zu einer qualitativ hochwertigen Holzbereitstellung, einer vermehrten Holzverwendung und einer erhöhten Wertschöpfung in Europa beitragen. Weitere Informationen finden Sie unter www.schweighofer-prize.org

1st European Wood Conference
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Holzforschung, Herr Moser, begrüßte die Teilnehmer aus 14 europäischen Nationen gemeinsam mit dem Vizepräsidenten der Universität Hamburg, Herrn Holger Weidner, im CongressCentrum Hamburg.
Im ersten Vortragsblock wurde die Integration der Forst- und Holzwirtschaft in Europa skizziert. Den Einführungsvortrag Aus Sicht der EU DG 3 hielt Hr. Jeremy Wall (Europäische Kommission, DG ENTERPRISE/E/4 Forest-based Industries’ Unit, Brüssel). Es wurde deutlich, dass die europäische Kommission den Roh- und Werkstoff Holz mit Abstand als wichtigsten nachwachsenden Rohstoff einstuft. Europaweit werden pro Sekunde 4 m3 Holz verbraucht, dennoch wächst deutlich mehr Holz nach, als eingeschlagen wird.
Die wirtschaftliche und ökologische Bedeutung der gesamten europäischen Forst- und Holzwirtschaft ist viel größer als allgemein wahrgenommen und muss künftig deutlicher herausgearbeitet werden.
Bezüglich des Image der Forst- und Holzwirtschaft wurde ein eher negatives Bild gezeichnet. Obwohl die Branche ein hervorragendes Ökoprofil aufweist, ist das Image in der Allgemeinheit schlechter als z.B. der petrochemischen Industrie.

Holz wird in der öffentlichen Meinung als banal, technologieträge, reparaturanfällig und zu teuer eingestuft, die Holzgewinnung als Naturzerstörung. Forst- und Holzwirtschaft bieten dem beruflichen Nachwuchs im Vergleich zu High-Techbranchen schlechte Karrierechancen im konservativen Umfeld und zieht somit kaum Eliten an.

Die Kommission hat die Probleme herausgearbeitet und versucht über verschiedene Aktionen das Image von Holz zu erhöhen, das Image der Forst- und Holzindustrie zu verbessern und die europäische Zusammenarbeit zu aktivieren.

In den vier nachfolgenden Vorträgen wurden Industrieerfahrungen zur Integration vorgestellt:
Aus der Sicht eines global player von Hr. Dr. Pekka Peura (UPM-Kymmene Wood Products (FIN))
Aus der Sicht eines Kooperationspartners von Hr. Dipl.-Ing. Björn Hedlund (Diamant Building (B))

Aus der Sicht eines mittelständischen Unternehmens von Hr. Marc Kubatta, Internationale Holzbörse (GER))

Aus der Sicht eines Großkunden von Hr. Cormac O’Carrol (JP Management Consulting (GB))
Im zweiten Vortragsblock wurde das europäische Holzaufkommen und die Nachfrage in der Gegenwart und Zukunft analysiert. Im Einführungsvortrag zum Potential des Rundholzaufkommens in Europa von Herrn Prof. Dr. Päivinen (European Forest Institute, Joensuu (FIN)) wurde deutlich herausgearbeitet, das 30 bis 50% mehr europäisches Rundholz verarbeitet werden könnte, ohne das Prinzip der Nachhaltigkeit zu gefährden. Europas Wälder erzeugen zunehmend Starkholz und hochwertige Hölzer. In Osteuropa, speziell Russland, seien weiterhin gewaltige und qualitativ hochwertige Holzreserven vorhanden. Im Fazit ist das Rundholzaufkommen aus europäischen Wälder bis in das Jahr 2050 bezüglich Qualität und Quantität gesichert.

In den nachfolgenden vier Vorträgen wurde die Thematik auch auf die Holzindustrie ausgedehnt, nach Ost-, Nord-, West- und Südeuropa vertieft dargestellt und es wurden regionale Besonderheiten herausgearbeitet:
Skandinavien von Hr. Dr. Anssi Niskanen (European Forest Institute (FIN))
Osteuropa von Frau Dr. Ewa Ratajczak (Wood Technology Institute (PL))
Mitteleuropa von Hr. Dr. Gerald Kändler (Forstliche Versuchs und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) (GER))
Süd- und Westeuropa von Hr. Chris van Riet (European Confederation of Woodworking Industries (CEI-Bois) (B))

Im dritten Vortragsblock wurde ein Ausblick auf künftige Märkte für den Holzbau und die Papierindustrie gewagt. Im Vortrag zum Holzbau von Hr. Thelandersson (Lund University (S)) wurden die neuen Chancen und die wachsende Bedeutung des mehrgeschossigen Bauens unterstrichen. Leider finden sich in vielen europäischen Ländern noch nicht die Strukturen, große Bauprojekte durchzuführen. Im Gegensatz zur klein- und mittelständischen Holzbauindustrie handelt die europäische Zellstoff- und Papierindustrie global.

Herr Kibat (Verband Deutscher Papierfabriken) berichtete über die Arbeit des europäischen Papierverbandes, dessen Mitglieder einen Umsatz von 76 Mrd € p.a. erwirtschaften und positiv in die Zukunft blicken.
Der erste Konferenztag endete pünktlich um 18.15 Uhr. Am Abend fanden sich 60 Teilnehmer zu einer Bootsfahrt durch die Hamburger Speicherstadt und den Hafen ein.
Zweiter Konferenztag am 9. Oktober 2002

Im vierten Vortragsblock wurde die wachsende Bedeutung von Holz als Energieträger vorgestellt. Hr. Rutschmann (Holzenergie Schweiz) fasste in seinem Vortrag zum europäischen Holzenergiemarkt den derzeitigen Einsatz nach Ländern separiert zusammen und arbeitete regionale Besonderheiten aus. Insgesamt wird der Bedarf von Energie aus Biomasse – im wesentlichen Holz – steigen. Hr. Dr. Golser (Holzforschung Austria) fokussierte den Blick auf den rasch steigenden Einsatz von Holzpellets zu Heizzwecken. Die Rohstoffversorgung ist gesichert, die Produktion wird zunehmend industrialisiert, kostengünstiger und qualitätsgesichert. Dieser Markt wird mittelfristig und hoffentlich langfristig weiter steigen.

Im fünften Vortragsblock wurde der Stand der Technik und laufende Entwicklungen zur Modifikation Holz vorgestellt. Hr. Prof. Militz (Universität Göttingen (GER)) erläuterte Hydrophobierungen, Wärmebehandlungen und chemische Modifizierungen. An einem Praxisbeispiel erläuterte Hr. Sonninen (Jartek Oy (FIN)) die Erfahrungen mit Herstellung und Vertrieb von wärmebehandeltem Holz. Hr. Prof. Haller (Technische Universität Dresden (GER)) stellte neue Entwicklungen zum Einsatz von Lasertechnologien zum Trennen, Fügen, Schmelzen und Reinigen bei der Holzbearbeitung vor. Hr. Treusch (Holzforschung München (GER)) stellte Herstellung und Einsatze biomorpher Siliciumcarbid Keramiken aus Holzwerkstoffen vor. Anwendung können solche Keramiken überall dort finden, wo gute Festigkeiten bis zu sehr hohen Temperaturen (1400°C), hohe Härte, hohe Wärmeleitfähigkeit bei geringer thermischer Ausdehnung, sowie Verschleiß-, Korrosions- und Oxidationsbeständigkeit gefordert sind.

Im sechsten Vortragsblock wurden Praxisbeispiele moderner Maschinen- und Anlagentechnik vorgestellt. Hr. Wurster (Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (GER)) erläuterte die Möglichkeiten zur automatischen Rundholzvermessung und eine neue Schnittstelle zum Datenaustausch von Rundholzdaten. Hr. Prof. Glos (Holzforschung München (GER)) gab einen Überblick über den Stand der Festigkeitssortierung von Holz und erläuterte die möglichen und bereits eingesetzte Maschinen- und Anlagetechnik. Hr. Schoeler (Fa. Siempelkamp (GER)) zeigte die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zur industriellen Holzwerkstoffherstellung und schloss seinen Vortrag mit der Vorstellung beeindruckender, moderner Pressenstraßen.

Der siebte Vortragsblock befasste sich mit dem Holzbau. Einführend berichtete Hr. Salonvaara (VTT Building and Transport (FIN)) über europaweite Untersuchungen zur Qualität der Innenluft und des Wohnklimas in Holzgebäuden, die gute Ergebnisse brachten. Hr. Prof. Winter (TU Wien (A)) präsentierte den historischen Werdegang und einen Ausblick auf vorgefertigte und mehrgeschossige Holzgebäude aus Sicht eines Architekten. Hr. Prof. Hartl (Universität Innsbruck (A)) erläuterte den in der Öffentlichkeit als kritisch eingestuften Brandschutz von Holzkonstruktionen, der statistisch gesichert allerdings in der Größenordnung der anderen Baustoffgruppen liegt. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit notwendig. Hr. Viljakainen (Wood Focus/Nordic Timber Council (FIN)) stellte ein Projekt zur Erhöhung des europaweiten Holzverbrauches im Baubereich vor. Neben der Entwicklung eines europäischen Holzbaukonzeptes ist eine abgestimmte Forschung, Strategie und Lobbyarbeit erforderlich. Er machte deutlich, dass niemand außer die Holzbaubranche selbst die Interessen dieser vertritt.
Der abschließende Fachvortrag von Hr. Prof. Frühwald (Bundesforschungsanstalt der Forst- und Holzwirtschaft Hamburg (GER)) unterstrich die Bedeutung von Ausbildung und F+E als Basis und Weichenstellung für den Erfolg der Branche. Zur Zukunftssicherung ist eine verstärkte europäische Zusammenarbeit dringend geboten.

Die Konferenz wurde um 18.00 Uhr mit einer fachlichen Zusammenfassung der beiden Konferenztage durch Hr. Prof. Wegener (Holzforschung München (Ger)) und einem Dank an die Teilnehmer für die regen Diskussionen, dem Konferenzkomitee für die fachliche Begleitung und dem Veranstalter für den reibungslosen Ablauf, geschlossen.

Die kommende Europäische Holzkonferenz findet voraussichtlich 2004 in Wien statt.
Der Tagungsband zur Konferenz kann für 20,--€ plus Versand über die
Deutsche Gesellschaft für Holzforschung e.V., Bayerstraße 57-59, D-80335 München,
Ruf: +49 / (0)89 - 51 61 70 0, mail@dgfh.de, www.dgfh.de angefordert werden.

Datum: 29.10.2002
Deutsche Gesellschaft für Holzforschung e.V.
Autor: Deutsche Gesellschaft für Holzforschung e.V.
Straße: Bayerstraße 57-59
Ort: D-80335 München
Telefon: +49 (0)89 / 51 61 70 0
E-Mail mail@dgfh.de
Internet: www.dgfh.de

Fragen/Meinung/Nachricht an den Autor:

Titel: Frau Herr
Name:
Firma:
E-Mail:
Telefon:
Nachricht:
 


zurück   zum Seitenanfang   drucken   Diese News weiterempfehlen
 
 
 
 
© 2000-2007 das-holzportal.com | info@das-holzportal.com | Alle Rechte vorbehalten.