RAL-Gütezeichen: Orientierungshilfe für den Verbraucher
Wer heute einen Laminatfußboden kaufen will, hat die Qual der Wahl. Buche, Nussbaum oder Mahagoni? Spanplatte, MDF oder HDF? HPL, CPL oder DPL? Leimloses oder verleimtes Laminat? Eine Vielzahl bunter Aufkleber versprechen Strapazierfähigkeit, Pflegeleichtigkeit und lange Lebensdauer, sollen den Kunden von der Qualität des Produktes überzeugen. Nicht überall, wo Qualität „drauf“ steht, ist aber auch Qualität „drin“. Wie kann man jedoch erkennen, ob man ein Qualitätsprodukt vor sich hat? Ein Patentrezept gibt es dafür nicht, aber eine wichtige Orientierungshilfe, die dem Kunden das Leben leichter macht: das RAL-Gütezeichen.
Das RAL-Gütezeichen für Laminatfußböden steht für geprüfte Qualität. Seit 1998 vergibt die Gütegemeinschaft Laminatfußboden (Bielefeld) dieses Qualitätssiegel an Hersteller, deren Produkte umfangreiche Tests neutraler Prüfinstitute bestanden haben. Laminatfußböden werden auf z.B. Lichtechtheit, Abriebbeständigkeit, Oberflächenfestigkeit, Rechtwinkligkeit, Emissionsverhalten u.v.m. geprüft. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Kennzeichung der Produkte nach Beanspruchungsklassen. Anhand der Beanspruchungsklasse kann der Verbraucher erkennen, für welchen Einsatzbereich ein Laminatfußboden geeignet ist. Für den Wohnbereich relevant sind die Klassen 21 (= mäßige Nutzung, z.B. Schlaf- und Gästezimmer), 22 (= mittlere Nutzung, z.B. Wohn- und Esszimmer) und 23 (= starke Nutzung, z.B. Treppenhäuser, Flure).
Mit dem neuen RAL-Gütezeichen für leimlose Verbindungssysteme sind die Anforderungen an die Produktqualität von Laminatfußböden nochmals gestiegen. Da die Bodenpaneele hier nicht mehr miteinander verleimt, sondern nur noch ineinander geklickt werden, legt man hier besondere Maßstäbe an die Festigkeit des Produktes und das Quellverhalten der Trägerplatte. Leimlose Verbindungssysteme haben sich in den vergangenen Jahren zum Senkrechtstarter am Laminatfußbodenmarkt entwickelt. Die Vorteile für den Verbraucher liegen auf der Hand: Die Böden lassen sich schnell und einfach verlegen und können beim Umzug aus- und wieder eingebaut werden. Leimlose Verbindungssysteme zählen zu den Laminatfußböden der sogenannten zweiten Generation. Wie jedes Produkt hat auch der Laminatfußboden in den Anfangsjahren manche Kinderkrankheiten durchgemacht, die Laminatböden von heute jedoch stehen für qualitativ hochwertige Produkte, die durch technische Innovationsfähigkeit und individuelles Design überzeugen.
Laminat – Für mehr Designideen
Kaum ein Fußbodenbelag bietet so viele unterschiedliche Designideen wie ein Laminatfußboden. Ungebrochen im Trend liegen Holzreproduktionen – in hellen Buche-, Ahorn- oder Esche-Tönen –, aber auch ins Rötliche spielende Hölzer wie Mahagoni oder Kirschbaum erfreuen sich steigender Beliebtheit. Absoluter Trendsetter für 2003 ist eine neue Interpretation hellbeiger Wildbirne. Stark im Kommen auf dem deutschen Markt sind auch moderne Kacheldekore im mediterranen Farbambiente wie „Terrakotta“, „Azurblau“ oder „Schiefer“. Ob Holz, ob Stein, Keramik oder Kork – ein Laminatfußboden findet auf jeden Wunsch eine Antwort. Und wer´s ausgefallener mag, findet in pfiffigen Phantasiedekoren eine große Auswahl.
Laminatböden sind nicht nur pflegeleicht und strapazierfähig, sondern außerdem ökologisch verträglich. Produkte, die nach den strengen Kriterien des RAL geprüft wurden, stehen für Umweltverträglichkeit und Einklang mit der Natur. Einer Empfehlung des Fraunhofer Wilhelm-Klauditz-Institut für Holzforschung (Braunschweig) können Laminatfußbödem selbst in sensiblen Bereichen wie Kinderzimmern oder Kindergärten eingesetzt werden. Alle in Deutschland und in vielen europäischen Nachbarländern vertriebenen Produkte unterliegen der E1-Richtlinie, d.h. die gesetzlich zulässigen Emissionswerte dürfen keinesfalls überschritten werden. Sie sind chlorid- und PVC-frei, enthalten keinerlei Holzschutzmittel und sind gesundheitlich unbedenklich.
Folgende Hersteller führen RAL-geprüfte Produkte in ihrem Sortiment: Akzenta Paneele + Profile GmbH, Kaisersesch; Hamberger Industriewerke GmbH, Rosenheim; Hornitex Werke Gebr. Künnemeyer GmbH & Co. KG, Horn-Bad Meinberg; M. Kaindl Holzindustrie, Wals/Salzburg; Kronospan GmbH, Lampertswalde; Kronotex Fußboden GmbH, Heiligengrabe; Meister-Leisten Schulte GmbH, Rüthen-Meiste; Topos Boxler GmbH & Co. KG, Rammingen; Witex AG, Augustdorf.
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