Einer der beeindruckendsten Ehrenamtsträger der Handwerkskammer Ulm wäre dieser Tage 100 Jahre alt geworden – Friedrich Degeler, Präsident der Handwerkskammer Ulm von 1962 bis 1979.Der gelernte Küfermeister hatte schon als ganz junger Mann Ehrenämter im Handwerk inne, er war Obermeister seiner Zunft und dann Kreishandwerksmeister, aber auch ein „homo politicus“: Er vertrat seine zutiefst im christlichen Glauben wurzelnden Überzeugungen als Vertreter der CDU im Gemeinderat und Kreistag der Stadt Heidenheim und war für seine Heimatregion vier Jahre Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg.
Keine Handwerkspersönlichkeit vor ihm wurde für ihre Verdienste mit der Goldenen Ehrennadel des Baden-Württembergischen Handwerkskammertages ausgezeichnet.
In Ulm wurde unter seiner Präsidentschaft das Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Ulm verwirklicht, eine der tragenden Säulen der Kammer für die überbetriebliche Ausbildung im dualen System, die Meisterausbildung, Fortbildungsangebote.
Friedrich Degeler war ein Glücksfall für die Kammer, selten wurde jemand so uneingeschränkt in allen politischen Lagern, in allen gesellschaftlichen Kreisen geschätzt und respektiert wie er. Er war ein begnadeter Redner, der Menschen in seinen Bann ziehen konnte. Er führte sie zu vernunftgeleiteten Entscheidungen. Auch als Ehrenpräsident war er ein gesuchter Ratgeber, vielen stand er hilfreich zur Seite.
Dabei war Friedrich Degeler ein bescheidener Mensch, der dem Handwerk diente, der in tiefer Religiosität wurzelte und von höchster Integrität war. Er war ein mitreißendes Vorbild. Er war ein Mensch mit großer Überzeugungskraft, der seine ganze berufliche Persönlichkeit zeitlebens dem Handwerk und lange Zeit der Handwerkskammer Ulm zur Verfügung gestellt hat.
Friedrich Degeler, geboren 2. August 1902 ist am 9. März 1989 verstorben.
In großer Dankbarkeit und Verehrung wird eine gedenkende Würdigung in der Vollversammlung der Handwerkskammer und am 2. August 2002 am Grabe in Heidenheim erfolgen.
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