Ohne zuverlässige Stromversorgung steht jede Baustelle still – deshalb müssen vor allem die Kabel witterungsbeständig und mechanisch hoch belastbar sein und zugleich beweglich bleiben. Seit rund 30 Jahren liefert die Baude Kabeltechnik GmbH aus Sarstedt solche Systemlösungen, vom Spiralkabel am Minikran bis zur mehreren 100-Meter-Leitung für Tunnelvortriebmaschinen. Jetzt stellt das Unternehmen erstmalig sein Produktprogramm auf der BAUMA vor (Freigelände F11, Stand 1107/6) – z. B. langlebige und robuste Lösungen mit der patentierten Semoflex-Isolierung. „Damit alles passt, müssen ebenso die Anschlüsse stimmen. Also gehört zur Produktentwicklung auch der passende Stecker“, betont Inhaber Andreas Baude.
Strom fließt nahezu überall: Baustellenzuleitungen, bei Hebe- und Scherenbühnen, am Kran oder am Baustellenaufzug – und das bei Trockenheit und Hitze ebenso wie bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und Dauerregen. Bewegliche Kabel müssen diesen Anforderungen standhalten und die Stromversorgung gewährleisten. Baude Kabeltechnik entwickelt für jeden Einsatzbereich eigenständige Lösungen. „Kabel gibt es bei uns z. B. ab zwei Adern, über mehradrig bis zu Hybridaufbauten“, erläutert Vertriebsleiter Heinz Schumann.
Entwicklung im Haus – oder vor Ort
Mit der Generation „Semoflex“ entwickelte Baude ein Kabelprogramm, das sich in besonders engen Radien biegen lässt und um durchschnittlich 40 Prozent dünner als herkömmliche Leitungen ist. Das spart Raum und Gewicht. Die Produkte auf Semocore-Basis sind halogenfrei und durch ihre spezielle Ader-Isolierung besonders langlebig und robust. „Wenn mehrere Kabel besonders geschützt werden müssen oder eine eigene Führung brauchen, liefern wir das passende System dazu – beispielsweise beim Semoflex Roboschlepp.“, so Andreas Baude.
Die firmeninterne Entwicklungsabteilung hat sich auf Sonderlösungen spezialisiert: Ob nördlich des Polarkreises tief unter der Erde oder beim Bau der höchsten Gebäude der Welt in Dubai. Erst die Abstimmung zwischen „Kabeldesigner“ und Auftraggeber führt zu praxisgerechten Lösungen. „So konnten wir technologisches Know-how aufbauen. Dies schützt uns heute vor Plagiaten, denn die Systeme werden ständig weiterentwickelt und sind daher nur sehr schwer reproduzierbar“, sagt Schumann. Außerdem schult dieses Wissen die Vermeidung von Fehlern.
Die Produktpalette reicht über den Einsatz im Hochbau hinaus. Kabelsysteme für den Straßen- und Tiefbau (bspw. für Straßenfertiger oder Abbaumaschinen unter Tage) gehören ebenso dazu wie Sonderlösungen für die Flugzeugtechnik.
Robuster Mantel, flexible Leitung
Mit dem PUR-Werkstoff Semoflex schützt ein robuster Mantel mit hoher Abriebfestigkeit die Stromleiter vor mechanischen Belastungen und sorgt so für Langlebigkeit. Zugleich bleiben die Kabel flexibel: „Die Spiralkabel geben bis zur fünffachen Wendellänge Bewegungsfreiheit“, erläutert Baude. Sie verbinden z. B. Steuereinheiten mit Rolltoren, Mini-Kranen, Hebebühnen, Baustellenbeleuchtung etc. Für „längere Leitungen“ wie bei Baustellenaufzügen stehen Leitungen zur Verfügung, die selbsteinlaufend oder im Kabelwagen geführt werden. An Kranen oder unter Tage im Tunnelvortrieb werden sie auf Trommeln mit der Bewegung des Geräts auf- bzw. abgewickelt.
Hintergrund: Mittelständisches Unternehmen mit High-Tech-Lösungen
Baude Kabeltechnik wurde 1978 in Sarstedt (bei Hannover) gegründet. Durch kontinuierliches Wachstum entstanden weitere Standorte: 1997 die Baude Kabeltechnik s.r.o. in Tschechien und im Jahr 2000 übernahm das Unternehmen die Nifa GmbH (jetzt „Baude-Nifa“) in Unterensingen als Entwicklungsschmiede für Elektronikleitungen. Insgesamt beschäftigt die Unternehmensgruppe mehr als 100 Mitarbeiter und erzielt rund 14 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Hauptabnehmer ist das Baugewerbe. Daneben liefert Baude Kabel für den Automobilbau und Produktionsanlagen sowie für Medizin- und Messtechnik. Seit 1999 ist die Firma zertifiziert nach ISO 9001.
Für die nächsten Jahre sieht Baude gerade für Spezialkabel einen wachsenden Markt: „Immer höher entwickelte Technik steigert die Anforderungen an Kabel und deren Konfektion. In diesem Marktsegment werden nur Unternehmen bestehen, die diese Nachfrage schnell und in hoher Qualität bewältigen können“, so Baude.
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